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Didaktikseminar: Demokratische Bildung und politische Prozesse im Geographieunterricht
2.10904
Dozenten
Beschreibung
Ziele und Inhalt:
„Der freiheitliche, säkulare Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann“ (Ernst-Wolfgang Böckenförde, Staats- und Verwaltungsrechtler, Richter am Bundesverfassungsge-richt, 1964).
Die Welt befindet sich aktuell anscheinend in einem andauernden Krisenmodus: polarisierende gesellschaftliche Diskurse, Konfrontation anstatt Kompromiss, Fakenews, Hatespeech, Rechts-populismus und soziale Ängste sind an der Tagesordnung. Dazu kommen noch die globalen He-rausforderungen des 21. Jahrhunderts wie Klimawandel, Migration, Kriege, Pandemien und die immer größer werdende Kluft zwischen sozialen Schichten, die uns im Geographieunterricht als „tägliches Brot“ begegnen.
Als übergeordnetes Ziel politischer und demokratischer Bildung gilt die Förderung der politischen Mündigkeit im Sinne des Aufklärers Immanuel Kant (1724 – 1804), der mit seinem Ausspruch „sapere aude“ das moralische und geistige Ziel einer ganzen Epoche auf den Punkt gebracht hat (vgl. Fögele / Partetzke 2023: 4f.). Das übergeordnete Leitziel des modernen Geographieunterrichts, die raumbezogene Handlungskompetenz, die so wichtige Aspekte wie politische Diskursfähigkeit, Partizipation und Mündigkeit einschließt, erscheint hier als ein „Retter in der Not“ und als Binde-glied zum aktuellen Diskurs.
Das Schul- und Hochschulfach Geographie hilft Jugendlichen, die Ursachen der globalen Entwick-lungen (z. B.: Migration, Landflucht aus Dörfern, Segregation in den Städten, Unübersichtlichkeit von Globalisierungsprozessen, Geopolitik, globales Nord-Süd-Gefälle) in angemessen komplexer Weise zu verstehen und stärkt sie darin, sich vor vermeintlich einfachen Lösungen zu hüten, wobei eine globale Sichtweise auf die Dinge und die Multiperspektivität eine wichtige (geographische) Rolle spielen. Ausgehend von diesen Denkweisen und Grundfragen leistet die Schulgeographie einen unmittelbar lebenswirklichen, fachspezifischen und zukunftsorientierten Beitrag zur poli-tischen Bildung, die als Unterrichtsprinzip fächerübergreifend unterrichtet werden soll. Die viel-fältigen Themen sind per se kontrovers und führen im Erdkundeunterricht regelmäßig und gewollt zu Debatten. „Das Schulfach Erdkunde steht für ein Denken in Differenzen und stellt die Frage nach einem gelingenden Leben, nachhaltig und sinnstiftend“ (Impulsvortrag Karl W. Hoffmann, 2019)
Das Seminar soll den Teilnehmenden einen Einblick in demokratische und politische Bildung im Geographieunterricht ermöglichen, indem sie anhand theoretischer Texte und der Präsentation von Unterrichtssequenzen aus der Praxis die Wichtigkeit eines guten Erdkundeunterrichts im 21. Jahr-hunderts erkennen und reflektieren. Die in der Schule immer wieder behandelten Aspekte der Mensch-Umwelt-Beziehungen und der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) bieten hier eine große Projektionsfläche. Unterschiedliche praktische Beispiele wie Rollenspiele als Methode, Analysen der aktuellen Schulbücher im Sinne einer demokratischen Bildung, aktuelle Diskussionen oder eine kritische Auseinandersetzung mit der eurozentristischen Sicht auf die Welt werden dabei immer wieder einen Bezug zum Schulalltag herstellen.
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben
Leistungsnachweis:
Entweder durch (Gruppen-)Referat mit Ausarbeitung oder Hausarbeit
Weitere Angaben
Ort: 02/108: Mo. 16:00 - 18:00 (9x)
Montag, 24.06.2024 18:00 - 20:00,
11/211: Mo. 16:00 - 18:00 (1x),
(02/108): Mo. 16:00 - 18:00 (1x)
Zeiten: Mo. 16:00 - 18:00 (wöchentlich), Ort: 02/108, 11/211, (02/108),
Termine am Montag, 24.06.2024 18:00 - 20:00, Ort: 02/108
Erster Termin: Montag, 08.04.2024 16:00 - 18:00, Ort: 02/108
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)
Studienbereiche
- Geographie > Master Lehramt an Gymnasien > Veranstaltungen zur Geographiedidaktik