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Medienwissenschaftliche Forschungsfelder: Postdigitale Ästhetik [NDL4_K2, NDL5, WP-FM]
7.410074
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Beschreibung
Das Seminar ist Teil einer Seminarreihe, die in jeweils umfassender Weise in medienwissenschaftliche Forschungsfelder einführt. Dieses Semester liegt unser Fokus dabei auf ‚postdigitale Ästhetik‘. Der Begriff des Postdigitalen wurde bereits im Jahr 2000 durch den US-amerikanischen Musiker Kim Cascone mit Bezug auf Ästhetiken der Störung in der elektronischen Musik geprägt, ist aber erst während der 2010er Jahre im Sinne einer umfassenderen Kulturdiagnose mit Blick auf die zunehmende Verwischung der Grenze zwischen ‚dem Digitalen‘ und ‚dem Nicht-Digitalen‘ erweitert worden. Vergleichbar zu den in ähnlicher Weise gebildeten Begriffen des Poststrukturalismus oder des Postkolonialismus beschreibt der Begriff des ‚Postdigitalen‘ also nicht ein Verschwinden des Digitalen, sondern vielmehr eine Reihe von einschlägigen Veränderungen unseres Umgangs mit digitalen Technologien nach der sogenannten digitalen Revolution, die zu einer abnehmenden Salienz der Unterscheidung zwischen ‚dem Digitalen‘ und ‚dem Nicht-Digitalen‘ geführt haben.
Vor diesem Hintergrund fokussiert das Seminar auf die spezifischere Frage, inwiefern sich innerhalb bestimmter digitaler Medienformen und konkreter digitaler Medientexte (wie Webcomics, Filmen, Fernsehserien, Computerspielen oder KI-generierten Bildern) vom Vorliegen einer dezidiert ‚postdigitalen Ästhetik‘ sprechen lässt. Dabei gehen wir davon aus, dass sich eine umfassend konzeptualisierte ‚postdigitale Ästhetik‘ in vier mindestens heuristisch voneinander unterscheidbaren Domänen des Postdigitalen beobachten lässt. Erstens kann sich der Begriff der ‚postdigitalen Ästhetik‘ auf eine ästhetische Intensivierung des Digitalen beziehen. Zweitens kann er sich auf eine ästhetische Transferbewegung vom Digitalen ins Nicht-Digitale beziehen. Drittens kann er sich auf eine ästhetische Intensivierung des Nicht-Digitalen beziehen. Und viertens schließlich kann er sich auf eine ästhetische Transferbewegung vom Nicht-Digitalen ins Digitale beziehen.
Die Bereitschaft zur Lektüre deutsch- und englischsprachiger Forschungsliteratur sowie die aktive Teilnahme an der Seminardiskussion und die Präsentation aktueller Fallstudien in kurzen Work-in-Progress-Referaten wird vorausgesetzt. Als studienbegleitende Prüfung ist eine wissenschaftliche Hausarbeit (im Umfang von ca. 20 Seiten) vorgesehen. Eine Verständigung über den genauen Ablaufplan und die grundlegende Forschungsliteratur erfolgt in der ersten Sitzung.
Weitere Angaben
Ort: 41/E09
Zeiten: Mo. 14:00 - 16:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Montag, 14.04.2025 14:00 - 16:00, Ort: 41/E09
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)
Studienbereiche
- Germanistik/Deutsch > Literaturwissenschaft (Neuere Deutsche Literatur) > Master