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Methodenseminar: Inner Development Goals
2.10802
Dozenten
Beschreibung
Um einen Plan zu schaffen, wie die Weltgemeinschaft die komplexen und drängenden Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Armut und wachsende soziale Ungleichheit gemeinsam bewältigen kann, formulierten die Vereinten Nationen 2015 die „2030 Agenda for Sustainable Development“. Das Kernstück der Agenda 2030, zu der sich sämtliche Mitgliedstaaten bekennen, bilden die Sustainable Development Goals (SDGs), 17 Ziele für eine sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Welt bis 2030.
Trotz dieser klaren Zielsetzung und umfangreichem Wissen darüber, was geschehen müsste, um diese Vision zu erreichen, ist der bisherige Fortschritt ernüchternd. Vor diesem Hintergrund wurde 2020 die Inner Development Goals (IDG) Initiative gegründet. Sie vertritt die Auffassung, dass es für eine tiefgreifende und langfristig erfolgreiche Nachhaltigkeitstransformation vor allem auch eines inneren Wandels im Denken und Handeln bedarf. Um gemeinschaftlich eine Zukunft im Sinne der SDGs zu gestalten, benötigen Führungskräfte, Entscheidungsträger*innen und letztlich jede und jeder einzelne von uns bestimmte emotionale und kognitive Schlüsselkompetenzen, die uns dazu befähigen, einander, uns selbst und der zunehmenden Komplexität unserer Umwelt mit einem neuen Bewusstsein und Verständnis zu begegnen. Nur wenn wir bereit sind, kontinuierlich von- und miteinander zu lernen, an uns selbst zu arbeiten und mutig neue Wege zu gehen, kann es uns gelingen, die Vision der Agenda 2030 Wirklichkeit werden zu lassen. Zusammengefasst und beschrieben sind diese 23 wissenschaftlich fundierten Ziele der inneren Entwicklung in dem IDG Framework. Immer mehr private und öffentliche Organisationen, Unternehmen, Institutionen und Menschen aus aller Welt erkennen die Arbeit der IDG Initiative als wichtige Ergänzung zu den SDGs an.
Im Rahmen dieses Seminars wird zunächst ein Überblick über die SDGs und den aktuellen Stand ihrer Erreichung gegeben, mit einem Schwerpunkt auf die Verfügbarkeit und die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser (SDG 6). Im Anschluss werden das IDG Framework, seine Hintergründe, Ziele, und der Bezug zu den SDGs vorgestellt. Nach dieser einführenden Phase soll es in diesem Seminar primär darum gehen, eine innovative, partizipative Methode kennenzulernen, die bei den Gedanken der IDGs ansetzt, um kollaboratives und transformatives Handeln im Sinne der SDGs zu unterstützen. Konkret handelt es sich um Photovoice, eine neuartige Methode im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung, die die Teilnehmenden dazu einlädt, Bilder der eigenen Wahrnehmung und des eigenen Verständnisses eines sozial und/oder ökologischen Problems/Phänomens zu sammeln (hier: das eigene Verständnisses von Wasserknappheit und die persönliche Beziehung zu Wasser) und diese anschließend in Kleingruppen zu diskutieren. Als besonderes Merkmal dieses Seminars wird den Studierenden nicht nur theoretisches Wissen über die Methodik vermittelt, sondern sie erhalten die Chance, den Photovoice Prozess selbst zu durchlaufen, was zu einem vertieften Verständnis der Methode beiträgt. So soll das Erleben der Methodik nicht nur Bewusstsein dafür schaffen, wie innere und äußere Dimensionen der Nachhaltigkeit miteinander verknüpft sind, sondern auch dafür, welche Schwierigkeiten in der partizipativen (kollaborativen) Nachhaltigkeitsforschung mit unterschiedlichen Stakeholdern auftreten können.
Das Seminar schließt mit einer gemeinsamen Reflektion des individuellen und gemeinsamen Lernprozesses, sowie mit einer Diskussion der Potenziale und Grenzen der Methodik, Transformationen im Inneren und Äußeren anzustoßen.
Weitere Angaben
Ort: 02/109
Zeiten: Mi. 16:00 - 18:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Mittwoch, 03.04.2024 16:00 - 18:00, Ort: 02/109
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)
Studienbereiche
- Systemwissenschaft > Master Umweltsysteme und Ressourcenmanagement
- Geographie > Master Gesellschaft - Umwelt - Zukunft > Zukunftswerkstatt I (GEO-GUZ-Zu1)
- Geographie > Master Wirtschafts- und Sozialgeographie > Methodenveranstaltungen